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Wir wünschen einander Glück, es gibt Glücksucher und Glück scheint eine menschliche Maxime zu sein. Aber was ist Glück eigentlich? Ist es etwas, worauf wir, trotz seines flüchtigen Charakters, Einfluss haben?

1. Glück hängt nicht vom Zufall ab

Ja, natürlich kann uns einen Zufall glücklich machen. Wir treffen einen alten Freund wieder, gewinnen etwas bei einer Tombola oder die Rückzahlung von Finanzamt ist höher, als erwartet. Nach relativ kurzer Zeit ist dieses Glück auch schon wieder vorbei. Es hält nicht an. Das liegt daran, dass unser Gehirn eine zu lange Aufregung nicht wünscht. Die Gefühle, in diesem Fall die Freude, dienen dazu, das Erlebnis zu integrieren. Normalität kehrt wieder ein. Das macht unser Gehirn so, damit die Integrität seiner Informationsverarbeitung nicht gefährdet wird und um Energie zu sparen. Immerhin verbraucht es unter Normalbedingungen ca. 60% unseres Blutzuckers. Bei Stress ca. 90%. Auch gute Gefühle können uns in den Stress-Modus versetzen.

Manche Menschen machen ihr Glück vom Zufall abhängig. Sie spielen Lotto, warten auf die richtige Partnerin oder hoffen, dass die Politik es schon richten wird oder dass es irgendwie von selbst besser wird. Damit machen sie ihr Glück von äußeren Faktoren und vom Zufall abhängig. Meist können sie lange warten.

Viele projizieren ihr Glück in die Zukunft. Das ist ein gängiger Weg, um die Gegenwart erträglicher zu machen. Nach dem Motto: „Wenn dies oder jenes geschieht, dann wird es mir gut gehen.“ Wir nennen das auch Hoffnung.

2. Glück ist so unterschiedlich, wie die Menschen

Gibt es das eine Glück? Was ist Glück für Dich? Jeder hat andere Vorstellungen davon. Was einige Menschen glücklich macht, funktioniert nicht für alle. Figuren in Büchern oder Filmen beziehungsweise Prominente werden oft zu Vorbildern erhoben und manch einer versucht ihnen nachzueifern. Doch diese Mühe ist meist vergebens. Es nutzt nichts, andere nachzuahmen oder irgendwelchen Idolen nachzulaufen, um selbst glücklicher zu werden. Wir fühlen uns eher unbedeutender und kleiner, wenn wir uns mit diesen Idealen vergleichen. Die Antwort auf die Frage, was Du für ein gutes und erfülltes Leben brauchst, kannst Du nur in Dir selbst finden.

Auch Ratgeber können in Bezug auf das Glücklichsein immer nur eine sehr beschränkte Wirkung entfalten. Sie geben Tipps, wie Glück durch Handlungen oder absichtsvolle Verhaltensänderung zu erreichen ist. Das klappt meiner Meinung nach nicht, da das geänderte Verhalten ein Versuch ist, inneren Persönlichkeitsmustern willentlich entgegenzuwirken. Es wird versucht, sich selbst etwas überzustülpen, was nicht passt. Das ist in der Regel nicht erfolgreich, denn die alten Bewusstseinsstrukturen bestehen weiter und sabotieren letztlich alle Bemühungen.

3. Glück hat nichts mit materiellem Gewinn zu tun

Eins ist klar: Glück ist leichter zu empfinden, wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind. Doch auf den Philippinen bin ich Menschen begegnet, die kaum etwas besaßen und doch strahlende Augen hatten und sehr herzlich waren. Ich finde, Besitz wird überbewertet. Jedenfalls in unser Gesellschaft. Es ist schön und komfortabel, wenn alles da ist, was man sich wünscht, doch hat das nichts mit Glücklichsein zu tun.

Ich kenne Menschen, die materiell mehr als überversorgt sind und die sind nicht unbedingt glücklicher. Oft im Gegenteil: Sie sind so sehr in ihre Verpflichtungen verstrickt und damit beschäftig, ihr Lebensmodell aufrechtzuerhalten, dass sie sich darin aufreiben und nur noch wenig Verbindung zu sich selbst haben. Alleine dadurch wird es ihnen wahrscheinlich schwer fallen Glück zu empfinden. Es daher wird an Äußerlichkeiten festgemacht, denn die können noch wahrgenommen werden.

4. Was Glück ist

Was ist Glück im Grunde eigentlich? Glück ist ein Gefühl. Genauso, wie Wut, Trauer, Dankbarkeit oder Freude. Es gibt bestimmte Auslöser, die dieses Gefühl in uns erzeugen. Dir fallen bestimmt sofort gleich mehrere ein, wenn Du darüber nachdenkst.

Weit verbreitet ist die Ansicht, dass diese Auslöser nötig sind, damit wir dieses Gefühl, Glück empfinden können. So versuchen wir immer wieder Situationen herzustellen, die in uns ein Glücksgefühl entstehen lassen. Das ist anstrengend und verbraucht Ressourcen. Außerdem ist das Glück dadurch bedingt. Es müssen Voraussetzungen erfüllt sein. Das ist blöd und macht uns abhängig. Wie es auch anders geht, erfährst Du im nächsten Punkt.

5. Glück gibt es praktisch unbegrenzt

Wenn ich durch eine Fußgängerzone gehe, habe ich den Eindruck, dass die Menschen wesentlich mehr Auslöser für negative Gefühle besitzen, als für positive. So viele finstere Mienen sind dort zu sehen. Warum ist das so? Ich glaube, dafür gibt es in etwa drei Gründe: 1. Opfer der Umstände zu sein ist scheinbar eine gute Rechtfertigung und man findet schnell Verbündete, die auch so denken. 2. Eine Missbilligende Haltung wird als cooler und überlegener angesehen. 3. Eine schlechte Stimmung hält andere fern und man muss sich nicht mit ihnen befassen und damit auch nicht mit sich selbst. Wir könnten natürlich lange darüber reden, warum Menschen sich so verhalten und welche Vorteile dies für sie hat, aber das lassen wir jetzt. Fallen Dir weitere Gründe ein, warum Menschen es bevorzugen schlecht drauf zu sein? Schreibe sie bitte unten in einen Kommentar.

Ich glaube, die weit verbreitete Ansicht, dass Gefühle einen (oder mehrere) Auslöser brauchen, ist das eigentliche Problem. Diese Überzeugung ist jedoch falsch. Wir können wählen. Du kannst jederzeit und überall ein gutes Gefühl (Glück, Freude, Dankbarkeit, Verbindung, Freiheit und so weiter) spontan in Dir selbst erzeugen. Denke an ein schönes Ereignis, richte Deine Aufmerksamkeit auf das gute Gefühl und lass es stärker werden. Dann vergiss das Ereignis und fühle Dich einfach aus Dir selbst heraus gut. Wenn Du das mehrmals täglich über ein paar Wochen in einem entspannten Zustand tust, bildet Dein Gehirn mit der Zeit neuronale Bahnen aus, die die Aktivierung dieses Gefühls immer leichter machen, bis es Dein grundlegendes Lebensgefühl ist.

6. Glück ist trainierbar

Natürlich gibt es Lebensumstände, die es manchmal schwerer machen das gute Gefühl zu fühlen, manchmal auch leichter. Wie auch immer. Auch in unangenehmen Situationen lebt es sich mit einem positiven Grundgefühl besser. (Nicht zu verwechseln mit positivem Denken, was bekanntermaßen nichts taugt.) Du hast immer Einfluss darauf, wie Du Dich fühlst. Wähle, wie Du Dich fühlen möchtest. Die Umstände spielen dabei tatsächlich kaum eine Rolle. Es sei denn, Du gibst ihnen eine große Wichtigkeit und unterwirfst Dich ihnen.

Tatsächlich ist es so, dass Du selbst im Himmel mit der falschen Haltung die Hölle erleben kannst. Umgekehrt geht es, mit der richtigen Haltung, auch. Wenn Du Deine innere Haltung änderst, folgt das Glück wie von selbst.

Damit sind wir bei der Frage: Was tun, wenn ich kein Glück fühle? Dann hast Du es mit automatischen Verhaltensprogrammen zu tun, die Du irgendwann einmal erlernt hast, als sie Dir ein Vorteil boten. In der Regel dienten sie dazu, andere zu manipulieren. Kleine Kinder lernen das sehr schnell. Wenn sie lächeln, merken sie, dass das Gegenüber zurücklächelt. Wenn es ihnen nicht gut geht, bekommen sie Trost. Oder sie bekommen durch rebellisches Verhalten Aufmerksam oder auch durch auffälliges Ess- und Ausscheidungsverhalten.

Manchmal scheint es Vorteile zu haben, sich nicht gut zu fühlen oder gegen etwas zu sein. Und diese Erkenntnisse werden zur eigenen Bedürfnisbefriedigung eingesetzt. Dieses Verhalten kann sich automatisieren. Vor allem, wenn es funktioniert hat. Und die miese Stimmung wird Programm.

Also: Wenn es mit dem guten Gefühl nicht klappt, dann sabotieren Dich alte Verhaltensprogramme. Diese können allesamt geändert oder aufgelöst werden. Wenn Du das tust, dann klappt es auch mit dem guten Gefühl.

7. Glück kann sich stabil manifestieren

Wenn Du mit dem Gegenwärtigen Frieden schließt, stellt sich ein gutes Gefühl ein. Das gleiche geschieht übrigens auch, wenn Du mit allen Sinnen gegenwärtig bist. Setze Dich einfach irgendwo hin und sei mit allen Sinnen dort. Schaue, höre, rieche, schmecke und fühle. Nimm wahr, was um Dich herum geschieht und nimm dies in Dich auf. Irgendwann verschwinden so die Grenzen zwischen innen und außen. Du wirst merken, dass das Denken leiser wird oder gar ganz aufhört.

Wenn Du das übst, wird das gute Gefühl zur Normalität. Es mag natürlich gewissen Schwankungen unterliegen, doch es lohnt sich das Projekt in Angriff zu nehmen. Im Einklang zu sein ist, glaube ich, das wichtigste Gefühl. Es ist nicht bedingt, denn es ist unser natürlicher Zustand, den wir wahrnehmen, wenn bewertende Gedanken nicht dazwischen funken. Außerdem spart Dein Gehirn dabei viel Energie!

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Wir wünschen einander Glück und Glücksucher widmen ihm ihr Leben. Glück hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Und wir alle wissen: Es ist vergänglich. Nach dem Glück ist vor dem Glück. So hoffen wir. Und was ist dazwischen? Also versuchen wir, einen glücklichen Moment nach der anderen zu erschaffen. Das ist anstrengend. Gibt es auch einen anderen Ansatz?

Die Natur ist hedonistisch

Von der Amöbe bis zum Menschen sind alle Lebewesen Schmerzvermeider und Genusssucher. Das leuchtet ja auch ein, denn etwas, das Unbehagen oder Schmerz bereitet, gefährdet das eigene Weiterbestehen und etwas, das Wohlgefühl oder Genuss verspricht, fördert es. So könnte man sagen, die gesamte Natur ist eigentlich hedonistisch.

Im Wesentlichen geht es ja um das Überleben und die Erhaltung der Art. Um das zu steuern, und dem Lebewesen die entsprechenden Impulse zu geben, braucht es bestimmte Verhaltensprogramme. Das Wesen braucht ja Erkennungsmuster für „gute“, das heißt lebensfördernde, und „böse“, das heißt lebensfeindliche, Gelegenheiten. Sonst ist es schneller aufgefressen, verhungert oder vergiftet, als es Piep sagen kann.

Unser Gehirn ist schuld

Es entstanden viele Arten, breiteten sich erfolgreich aus und entwickelten sich weiter. Andere starben aus. So ging es über Millionen Jahre und niemand fragte nach Glück. Es war kein Thema. Alle kümmerten sich um ihr Überleben und waren völlig eins mit dem Sein. Welche Alternative hätten sie auch gehabt?

Dann entstand bei einigen Wesen im Gehirn der präfrontale Cortex und es war aus mit dem Paradies. Unsere Vorfahren konnten plötzlich abstrahieren. Dinge bekamen Namen, Vorstellung entstand und es konnten Sachen gedacht werden, die gar nicht existierten!

So kam die Unzufriedenheit in die Welt, denn es wurden Ideale und Ziele vorgestellt, die (noch) nicht real oder erreicht waren. Unsere Spezies wurde immer besser darin, aus Gedanken oder Vorstellungen heraus etwas zu manifestieren, und machte riesige Fortschritte. Ab dem Moment, in dem ein Ideal Realität oder ein Ziel Wirklichkeit wurde, sprach man von Glück. Doch machte das Glück die Menschen glücklicher?

Ist Glück das ultimative Ziel?

Nein. Denn es ist flüchtig. Glück ist nett, aber bedingt und zeitlich begrenzt. Das hat jeder schon erfahren. Sind die glücklichen Umstände vorbei, geht es stimmungsmäßig erst einmal wieder bergab.

Gibt es nicht irgendetwas nachhaltigeres, drängt sich nun als Frage auf? Ja, gibt es und das gab es schon vor dem präfrontalen Cortex! Unsere Sinne.

Nimm einfach über Deine Sinne wahr und schalte alle Bewertungen, Vorstellungen und Abstraktionen (den präfrontale Cortex) ab. Fühle, wie Du Dich fühlst, sehe, was Du siehst, höre, was Du hörst. Mache sonst nichts. Einige nennen es Meditation, doch diese Abstraktion ist überflüssig. Du wirst unmittelbar feststellen, dass sich ein gutes Gefühl, eine Zufriedenheit einstellt. Manche würden es vielleicht als eine Verbindung mit dem bezeichnen, was ist. Dieses gute Gefühl, diese Verbindung, ist nicht von Bedingungen abhängig und ist schon seit Millionen von Jahren verfügbar!

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Welches Gefühl stellt sich ein, wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken? Welche Personen kommen Ihnen als erstes in den Sinn? Was ist Ihr Gefühl, wenn Sie an sie denken?

Erhielten Sie als Reaktion auf diese Fragen unangenehme Empfindungen? Haben Sie möglicherweise noch Ladung auf Ihre Eltern? Schmerzen verletzende Erlebnisse mit den Spielkameraden noch immer? Ist noch etwas mit den Geschwistern offen? Gibt es etwas, das sich in Ihrer Kindheit nicht abgeschlossen anfühlt? Belasten Sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, sodass Sie noch heute darunter leiden? Dieser Artikel zeigt auf, wie Sie solche Altlasten loswerden können.

Die Lösung kann einfach sein

Kennen Sie Menschen, die Ihre Probleme und Schwierigkeiten im Leben oder ihre Erkrankungen damit erklären, dass sie eine schwere Kindheit hatten? Auch, obwohl diese schon Jahrzehnte zurückliegt? Wie kann das sein?

Ich sehe hierfür mehrere Gründe. Zum einen kann es sein, dass derjenige sosehr mit seiner Ich-Blase identifiziert ist, dass es für ihn selbstverständlich ist, sich so zu erleben. „So bin ich eben!“ ist eine typische Aussage in solch einem Fall. Es kam ihm noch nie in den Sinn, anders sein zu können.

Zum zweiten ist es möglich, dass jemanden seine Problemlage schon sehr bewusst ist, er oder sie aber keine Möglichkeit sieht, sie zu ändern. Wer weiß schon, außer den Therapeuten selbst, was moderne Therapiemethoden leisten können? Über Therapieerfahrungen wird selten gesprochen und überholte Vorstellungen über die Psychotherapie herrschen vor. Dabei gibt es heute viele sehr effektive Therapiemethoden und wirkungsvolle Ansätze zur Selbsthilfe. Aber wie soll man deren Nutzen beurteilen können, wenn man als Außenstehender keinen Begriff davon hat, wie sie tatsächlich funktionieren?

Des Weiteren scheuen viele Menschen den Besuch bei einem Therapeuten. „Wer zu einem Therapeuten geht, muss schon einen schweren psychischen Schaden haben. Aber so einer bin ich ja nicht.“ Dieses Vorurteil hindert viele daran, ihre Lebensqualität mit einem meist überschaubaren Aufwand zu verbessern. Therapie in Anspruch zu nehmen ist für viele mit einer hohen Hürde versehen. Anwälte, Steuerberater, Architekten oder Agenturen bei entsprechenden Anliegen zu konsultieren, wird als normal angesehen. Seine eigenen persönlichen, emotionalen oder mentalen Themen bei einem Therapeuten zu klären, scheint viele zu befremden.

Natürlich gibt es auch solche, die auf Ihre Probleme und Beschwerden eine solide Identität aufgebaut haben. Sie empfinden dieses Problem oder dieses Leiden, als seien sie es selbst und sie wollen es daher gar nicht loslassen. Dies leuchtet ein, denn es könnte sich so anfühlen, als käme es einer Selbstzerstörung gleich, diese Muster aufzulösen. Sie haben keine Vorstellung davon, wer sie jenseits dieser Identität wären. Zudem könnten ihre Schwierigkeiten eine gute Rechtfertigung dafür sein, keine Verantwortung für sich selbst übernehmen zu müssen. In solch einem Fall ist eine Therapie natürlich nicht unbedingt leicht, aber überaus sinnvoll und möglich.

Wer bereit ist, Veränderungen zuzulassen, wird in einer zeitgemäßen Therapie ziemlich schnell Erfolge erzielen können. Die Methoden sind wenig konfrontativ und Verbesserungen werden häufig schon nach der ersten Sitzung gespürt.

Die Vergangenheit ist vergangen

Es ist durchaus möglich, dass sich unangenehme Erlebnisse aus der Kindheit von selbst heilen. Beispielsweise durch eine gegenteilige Erfahrung. So kann sich jemand als Kind in seinem Freundeskreis als Außenseiter gefühlt und nie richtig Anschluss gefunden haben. Diese Erfahrung kann sehr prägend für einen Menschen sein. In unserem Fall fand das Kind aber nach einem Umzug einen neuen Freundeskreis in dem es ihm leicht fiel neue Kontakte zu schließen. Dieses Erlebnis neutralisierte die vorhergehende Erfahrung und so blieben keine Folgen.

Fast jeder hat trägt jedoch belastende Spuren seiner Kindheit in sich. Diese können einem das Leben sehr schwer machen, wenn man nicht etwas unternimmt. Machen Sie sich dazu zuerst folgendes klar: Das, was tatsächlich in Ihnen als Kindheit lebt, ist eine Erinnerung. Diese Zeit ist längst vergangen. Sie existiert tatsächlich nicht mehr und kann uns eigentlich nicht mehr beeinflussen. Häufig verleihen wir jedoch unserer Vergangenheit Macht über uns. Dies geschieht dadurch, dass ein Erlebnis oder eine Situation nicht adäquat zu Ende erlebt werden konnte und ein loses Ende blieb. Je stärker die emotionale Ladung dabei war, umso stärker wurde das daraus entstehende Muster in uns eingeprägt und umso mehr Einfluss bekam es.

Eine manchmal nicht so nützliche Funktion unseres Gehirnes ist es, Beweise für die Richtigkeit des Erlebten und den daraus gefolgerten Schlüssen zu suchen. Natürlich findet es diese und das verstärkt wiederum das zu Grunde liegende Muster. Beispielsweise gab ein Vater seinem Kind nicht die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die es sich wünschte. Das Kind ging davon aus, dass der Vater es lieben sollte, weil es ihn ja auch liebt. Es zog für sich den Schluss, dass etwas mit ihm falsch ist oder dass es etwas falsch macht. Dabei war das gar nicht der Fall! Ist diese Überzeugung jedoch einmal etabliert, kann ein flüchtiger, merkwürdiger Blick oder ein belangloser Satz eines Fremden als eine Bestätigung für das „Ich bin falsch.“ interpretiert werden.

Dies ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, bei dem immer mehr Situationen, Personen, Orte, Gefühle oder Gedanken an das Muster geknüpft werden. So entstehen Depressionen, Burn-Out, Zwänge, Ängste und so weiter. Die Muster entwickeln ein Eigenleben und bekommen zunehmend Bedeutung und Einfluss. Es kann soweit kommen, dass sie das ganze Leben zu bestimmen scheinen.

In der Kindheit werden die Weichen gestellt

In Sitzungen erlebe ich es immer wieder, dass die meisten Erfahrungen, die einen lebensbestimmenden Einfluss haben, in der Kindheit oder in der frühen Jugend gemacht werden. Das liegt nicht daran, dass diese Zeiten schlechter gewesen wären, sondern daran, dass manch eine Situation den unerfahrenen, jungen Menschen unvorbereitet erwischt und ihn schlicht überfordert. Es kann diese Hilflosigkeit sein, die hängen bleibt, oder eine Scham für die eigene, im Nachhinein, als unangemessen bewertete Reaktion. Oder die Gefühle waren zu überwältigend und konnten nicht eingeordnet oder verarbeitet werden.

Dazu kommt, dass Kinder ihren Eltern eher glauben, als sich selbst. Wenn der Vater zu dem auf das Knie gefallenen Kind sagt: „Das tut nicht weh!“, dann unterdrückt es seinen Schmerz und versucht ihn nicht zu zeigen. Das gleiche gilt für die Aussage: „Du brauchst nicht traurig sein!“, und so weiter. Das Kind trennt sich von seinen Gefühlen und das bleibt in der Regel so, bis der Erwachsene merkt, dass irgendetwas nicht stimmt.

Oft schauen sich Kinder Muster bei Ihren Eltern oder anderen Vorbildern einfach ab. Ist die Mutter depressiv, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dies auf das Selbstbild des Nachwuchses überträgt. Schlicht aus Empathie. Gleiches gilt für machohaftes Gehabe des Vaters. Was wird das wohl mit dem Selbstbild des Sohnes machen?

Dann gibt es natürlich auch noch die Kategorie der massiven Übergriffe von Eltern, anderen Erwachsenen oder etwa Gleichaltrigen, beziehungswiese „Spielkameraden“. Missbrauch, egal ob auf körperlicher, sexueller oder emotionaler Ebene, muss nicht zwingend einen bleibenden Schaden beim Kind oder Jugendlichen hinterlassen, es ist aber in der Regel so.

Wunden heilen

Dies sind nur einige Beispiele. Jeder kann hierzu sicherlich eine Geschichte aus eigener Erfahrung beitragen. Grundsätzlich gilt: Sind unsere mentalen und emotionalen Strukturen zu eng, um ein Erlebnis einordnen zu können, überfordern sie uns und das kann Probleme bereiten. Das gilt übrigens für jedes Alter.

Wer denkt, dass Selbstbefriedigung eine Sünde ist, wir seinen Trieb unterdrücken müssen und einen inneren Konflikt erleben. Wer davon überzeugt ist, dass es nicht männlich ist, seine Gefühle zu zeigen, wird kaum Nähe zulassen können. Wer gegen sich selbst Vorbehalte hat, wir nur schwer einen Lebenspartner finden, mit dem er oder sie aufblühen kann. Wer sich selbst dadurch schwächt, dass er sich schuldig oder minderwertig fühlt, wird kaum Lebensfreude empfinden können.

Daher finde ich es extrem wichtig, sein eigenes Glaubenssystem so weit auszudehnen, dass es maximal viele tatsächliche oder potentielle Erfahrungen, Situationen und Zustände integrieren kann. Dies geschieht durch die Aufarbeitung belastender Erfahrungen und Zustände. Dadurch werden Sie sich kaum mehr hilflos, orientierungslos, angegriffen, überfordert oder verletzt fühlen. Es stellt sich leichter Gelassenheit und Zufriedenheit ein. Die Lebensqualität nimmt enorm zu.

Von der Vergangenheit befreien

Was, wenn Sie diese Gelassenheit und Zufriedenheit nicht spüren? Oder Sie immer wieder bestimmte Situationen herunterziehen? Dann haben Sie es wahrscheinlich mit Mustern zu tun, die nicht mehr in Ihre gegenwärtige Zeit passen. Auch wenn es uns nicht unbedingt bewusst ist, wir haben uns selbst irgendwann einmal für diese Muster entschieden. Manchmal freiwillig, manchmal unter Zwang. Wie auch immer, wir können uns von Ihnen befreien und die Belastungen unserer Kindheit hinter uns lassen.

Dies kann nur gelingen, wenn dabei die mentale, emotionale und neuronale Ebene im gleichen Maße berücksichtigt werden. In den Sitzungen werden gesammelte, selbstreferentielle Beweise durchschaut und ad absurdum geführt, Verletzungen geheilt und gewohnheitsmäßige Programme gelöscht. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Nutzen Sie die Möglichkeiten moderner Therapieverfahren und schließen Sie Frieden.

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