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Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Wir wünschen einander Glück und Glücksucher widmen ihm ihr Leben. Glück hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Und wir alle wissen: Es ist vergänglich. Nach dem Glück ist vor dem Glück. So hoffen wir. Und was ist dazwischen? Also versuchen wir, einen glücklichen Moment nach der anderen zu erschaffen. Das ist anstrengend. Gibt es auch einen anderen Ansatz?

Die Natur ist hedonistisch

Von der Amöbe bis zum Menschen sind alle Lebewesen Schmerzvermeider und Genusssucher. Das leuchtet ja auch ein, denn etwas, das Unbehagen oder Schmerz bereitet, gefährdet das eigene Weiterbestehen und etwas, das Wohlgefühl oder Genuss verspricht, fördert es. So könnte man sagen, die gesamte Natur ist eigentlich hedonistisch.

Im Wesentlichen geht es ja um das Überleben und die Erhaltung der Art. Um das zu steuern, und dem Lebewesen die entsprechenden Impulse zu geben, braucht es bestimmte Verhaltensprogramme. Das Wesen braucht ja Erkennungsmuster für „gute“, das heißt lebensfördernde, und „böse“, das heißt lebensfeindliche, Gelegenheiten. Sonst ist es schneller aufgefressen, verhungert oder vergiftet, als es Piep sagen kann.

Unser Gehirn ist schuld

Es entstanden viele Arten, breiteten sich erfolgreich aus und entwickelten sich weiter. Andere starben aus. So ging es über Millionen Jahre und niemand fragte nach Glück. Es war kein Thema. Alle kümmerten sich um ihr Überleben und waren völlig eins mit dem Sein. Welche Alternative hätten sie auch gehabt?

Dann entstand bei einigen Wesen im Gehirn der präfrontale Cortex und es war aus mit dem Paradies. Unsere Vorfahren konnten plötzlich abstrahieren. Dinge bekamen Namen, Vorstellung entstand und es konnten Sachen gedacht werden, die gar nicht existierten!

So kam die Unzufriedenheit in die Welt, denn es wurden Ideale und Ziele vorgestellt, die (noch) nicht real oder erreicht waren. Unsere Spezies wurde immer besser darin, aus Gedanken oder Vorstellungen heraus etwas zu manifestieren, und machte riesige Fortschritte. Ab dem Moment, in dem ein Ideal Realität oder ein Ziel Wirklichkeit wurde, sprach man von Glück. Doch machte das Glück die Menschen glücklicher?

Ist Glück das ultimative Ziel?

Nein. Denn es ist flüchtig. Glück ist nett, aber bedingt und zeitlich begrenzt. Das hat jeder schon erfahren. Sind die glücklichen Umstände vorbei, geht es stimmungsmäßig erst einmal wieder bergab.

Gibt es nicht irgendetwas nachhaltigeres, drängt sich nun als Frage auf? Ja, gibt es und das gab es schon vor dem präfrontalen Cortex! Unsere Sinne.

Nimm einfach über Deine Sinne wahr und schalte alle Bewertungen, Vorstellungen und Abstraktionen (den präfrontale Cortex) ab. Fühle, wie Du Dich fühlst, sehe, was Du siehst, höre, was Du hörst. Mache sonst nichts. Einige nennen es Meditation, doch diese Abstraktion ist überflüssig. Du wirst unmittelbar feststellen, dass sich ein gutes Gefühl, eine Zufriedenheit einstellt. Manche würden es vielleicht als eine Verbindung mit dem bezeichnen, was ist. Dieses gute Gefühl, diese Verbindung, ist nicht von Bedingungen abhängig und ist schon seit Millionen von Jahren verfügbar!