In der Natur ist zu beobachten, dass Strukturen und Systeme dazu neigen, ihren Zustand zu bewahren. Veränderungen sind immer mit einem Aufwand an Energie verbunden. Physikalische Massen sind träge und Egos mögen Veränderungen nicht. Lediglich, wenn das Ego einen Vorteil oder eine Verbesserung erkennt, kann es einen Wandel gut heißen.

In der Regel mag sich das Ich jedoch nicht gerne auf Neues einlassen. Es hat ja schließlich in jahrelanger, mühevoller Arbeit mentale Muster geschaffen und eine Umgebung gestaltet, die sich bewährt hat. Es hat seinen Weg gefunden das Leben zu bewältigen. Das Ego ist sogar fähig, sich an Gegebenheiten anzupassen und in ihnen zu bestehen, selbst, wenn diese alles andere als ideal sind und es sich nicht in der Lage sieht, eine Verbesserung aus eigener Kraft herbei zu führen. Das ist eine prima Leistung.

Je mehr es sich mit einer bestehenden Situation identifiziert, gleichgültig ob freiwillig oder gezwungenermaßen, desto weniger will es sie verlassen. Das Bekannte gibt ihm Sicherheit, denn es scheint es kontrollieren zu können. Das Unbekannte wirkt bedrohlich, weil etwas geschehen könnte, zu dem es noch kein Bewältigungsprogramm gibt. Daher ist es für eine Person im allgemeinen angenehmer, sich im Bereich des Bekannten zu bewegen und Fremdes zu meiden. Dieser Mechanismus ist derzeit gut in den gesellschaftlichen Ereignissen unseres Landes zu beobachten.

Konservative und Reaktionäre Gesellschaftsbereiche bilden sich aufgrund der Tendenz des Egos zu Sicherheit, Schutz und Bewahrung. Das ist natürlich hilfreich, denn dies dient letztendlich dazu, dem Individuum die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse zu sichern. Häufig jedoch neigen solche Strukturen zur Erstarrung und stellen sich notwendigen Neuerungen und Anpassungen entgegen.

Lebendigkeit findet genau an der Grenzfläche zwischen Bekanntem und Unbekanntem statt. Kennen Sie Phasen in Ihrem Leben, in denen die Routine und Verpflichtungen jede Begeisterung zu ersticken scheint? In denen alles etwas fade wirkt? In diesem Fall befinden Sie sich zu lange im Bereich des Bekannten. Befassen Sie sich mit etwas Unbekanntem und lassen Sie sich absichtsvoll darauf ein.

Seit vielen Jahren wende ich, bei mir selbst und in der Arbeit mit Klienten, Methoden an, die es ermöglichen, persönliche Muster zu ändern. Diese Muster, in Form von Überzeugungen, Haltungen, Prägungen und Bewertungen, definieren, wie wir uns selbst, andere Menschen und die Welt wahrnehmen und in ihr interagieren. Kurz gesagt bestimmen sie die Realität, die wir erleben. Werden diese Bewusstseinsinhalte geändert, ändert sich auch die erlebte Realität. Doch wie weit geht diese Wirkung?

Brauchen wir die Vorstellung einer Lebensenergie?

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie diese Muster gespeichert werden und wie diese verschiedenen Methoden funktionieren. Bis vor einiger Zeit sagte mir das Konzept der Lebensenergie sehr zu. Hier gibt es verschiedene Modelle, die den Lebensenergiefluss erklären. Die verbreitetsten und populärsten sind sicherlich die Meridianlehre der Traditionellen Chinesischen Medizin, auf die auch die Angewandte Kinesiologie aufbaut, und die Idee der Chakren aus dem Hinduismus beziehungsweise dem Buddhismus. Sie liegen vielen populären Heilungsmethoden, die in unserer Hemisphäre Anwendung finden, zu Grunde. Aber auch im Westen verschiedene Ansätze, die von einer Lebensenergie ausgehen. Genannt sei hier nur Wilhelm Reich mit seiner Orgonforschung.

Eine Lebensenergie wurde bisher nie explizit und einwandfrei nachgewiesen. Möglicherweise lässt die derzeitige Naturwissenschaft es einfach nicht zu, die Natur der Lebensenergie zu erfassen, da diese außerhalb der Grenzen ihrer Paradigmen liegt. Überzeigende Messinstrumente gibt es daher natürlich auch nicht. Vielleicht ändert sich das in der Zukunft?

Suggestion oder Realität?

Unzweifelhaft haben Menschen Empfindungen, die einer Lebensenergie zugeschrieben werden könnten. Dazu gehören zum Beispiel Vibrieren, Strömen und Kribbeln. Es können auch Wechselwirkungen zwischen Lebensthemen und Energiezentrenten in unterschiedlichen Körperregionen beobachtet werden: beispielsweise Durchsetzungsfähigkeit und Lebendigkeit im Becken, Selbstwert und Selbstbewusstsein im Oberbauch, Beziehungsfähigkeit und Nähe im Brustraum, Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit im Halsbereich, Intuition und Erkenntnisfähigkeit im Kopf.

Im Rahmen von Energiearbeit habe ich in der Vergangenheit selbst jede Menge derartiger Beobachtungen gemacht. Andere berichten von ganz ähnlichen Erfahrungen. Diese Empfindungen können sehr beeindrucken, begeistern und real erscheinen. Sie können zweifellos einen wohltuenden und heilenden Charakter haben. Doch braucht man zu ihrer Erklärung ein Modell eines Lebensenergie-Systems? Ich denke, dass entsprechende Erwartungen und Suggestionen derartige Erfahrungen erzeugen können. Rituale und ein bedeutungsschwerer Unterbau an Theorien und Glaubenssätzen suggerieren eine große Glaubwürdigkeit und Wichtigkeit.

Überzeugungen, die Ihnen unzweifelhaft wahr erscheinen, bestimmen die Realität, die Sie erleben. Der Placeboeffekt basiert auf diesem Axiom. Hier scheinen die Medikamente Paracetamol und Prozac gute Belege zu liefern. So wundert es nicht, dass Menschen, die von der Existenz einer Lebensenergie überzeugt sind, ihren Erwartungen entsprechende Sensationen im Körper wahrnehmen. Hierüber verstand ich auch, warum bestimmte Menschen nicht in der Lage waren Energien wahrzunehmen: Sie waren nicht so suggestibel.

Es geht hier nicht darum, ob das Modell der Lebensenergie oder das der Wissenschaft richtig ist. Beide funktionieren in ihrem Bezugsrahmen und sind Glaubensysteme, die auf speziellen Abstraktionen beruhen. Es soll eher ein Diskurs angeregt werden. Betrachten wir neuere Erkenntnisse der Wissenschaft:

Neurologische Verschaltungen als Programmspeicher

Über Dendriten verbinden sich Nervenzellen vor allem im Gehirn untereinander und speichern Erfahrungen. Je häufiger eine Erfahrung gemacht wird und desto mehr Nervenzellen an diesem neurologischen Muster beteiligt sind, umso stabiler werden die Verknüpfungen. Sind dabei Emotionen beteiligt, verstärken und verankern sie diese Verknüpfungen. So lernen wir Fakten, und Persönlichkeitsstrukturen bilden sich.

Doch nicht nur im Kopf haben wir eine komplexes Nervengeflecht, sondern auch im Bauch. Mit seiner Funktion stehen unter anderem Stimmungen und Gefühle in Zusammenhang. Nicht von ungefähr wird von einem Bauchgefühl gesprochen. Untersuchungen zeigten, dass Empfindungen im Bauch erheblich zum Fällen von Entscheidungen beitragen. Nachdem wir alle nötigen Informationen als Entscheidungsgrundlage zusammengetragen haben, treffen wir komplexe Entscheidungen besser, wenn wir nicht zu viel nachdenken, sondern auf das Bauch-Gefühl hören. Bei einfachen Entscheidungen wächst die Zufriedenheit über die Entscheidung, wenn wir eher auf die Faktenlage achten.

Neuropeptide tragen Gefühle in jede Zelle

Für jedes Gefühl, das wir kennen, bildet der Hypothalamus, der seinen Sitz im Gehirn hat, spezielle Neuropeptide. Werden sie über die Hypophyse ausgeschüttet, gelangen sie über das Blut zu jeder einzelnen Körperzelle. Die Neuropeptide docken an Rezeptoren auf der Zelloberfläche an und lösen ein körperweites Empfinden dieses Gefühl aus. Die gesamte Biochemie der Zelle verändert sich und stellt sich auf diese Situation ein. Selbst die Aktivität von Genabschnitte kann sich dadurch ändern. Hierüber können Gefühle ganz grundlegende Wirkung auf den Körper, seine Funktionen und den Stoffwechsel haben.

Wiederholen sich Situationen mit bestimmten Gefühlslagen häufiger, kann sogar eine Sucht nach den entsprechenden Neuropeptiden entstehen. Körpereigene Substanzen werden zu Suchtstoffen, genauso, wie wir es von Drogen kennen. Die Folge ist, dass wir, bewusst oder unbewusst, durch unser Verhalten Ereignisse herbeiführen, die dieses Verlangen befriedigen. Automatische wiederkehrende Lebensdramen entfalten sich. Kennen Sie Menschen, die sich gerne aufregen? Die regelrecht nach Demütigung und Herabsetzung verlangen? Die immer superlustig sind oder nach sexuellen Erfahrungen gieren? Die sich, absichtlich oder nicht, Schmerzen zufügen? Bei denen immer alles schief zu gehen scheint? Die um jeden Preis Konflikte vermeiden?

Epigenetik – wie wir auf unsere Gene wirken können

In den Genen im Zellkern tragen wir eine individuelle Codierung mit uns herum, die DNS. Sie bildet den grundsätzlichen Bauplan für unseren Körper. Es wurde beobachtet, dass Zwillinge, die ja ein identisches Erbgut haben, unterschiedliches Aussehen und Verhalten zeigen. Aber auch Bienen entwickeln sich je nach Ernährung, bei gleichem Erbgut, unterschiedlich; zu Arbeiterinnen oder zur Königinnen. Bei einigen Krokodil-Arten hängt das Geschlecht der Tiere nicht von ihren Genen, sondern von der Temperatur ihres Geleges ab.

Auf der Suche nach den Gründen für diese Phänomene bemerkten Forscher, dass nicht allein die Gene Funktion und Form von Zellen und Individuen bestimmen. Wesentlich entscheidender ist, welche Gensequenzen aktiv sind und welche nicht. Das hängt wiederum von Protein-Molekülen ab, die die Gene ummanteln. Sie heißen Histone. Sie öffnen und schließen Abschnitte auf der DNS, sodass diese ausgelesen werden können oder nicht. Dieser Vorgang wird von weiteren Proteinen gesteuert. Es ist wie bei einem Bauplan für ein Haus. Wenn er nicht gelesen wird, hat er keinen Nutzen. Erst bei entsprechenden Bauabschnitten werden die nötigen Informationen aus den passenden Teilen des Plans gelesen.

Es gibt im Körper ungefähr 150.000 unterschiedliche Proteine, die spezielle Funktionen erfüllen. Diese werden von nur 20 verschiedenen Aminosäuren aufgebaut. Proteine sind sehr komplexe Moleküle, deren biochemische Eigenschaften nicht nur von ihrer chemischen Baustruktur abhängen, sondern auch von ihrer äußeren Form, also wie sie gewickelt, gefaltet und zusammengelegt sind. Diese Form kann durch sehr geringe Einflüsse geändert werden. Damit ändert sich auch ihre Funktion. Für die richtige Form sind hauptsächlich körpereigene Botenstoffe wie Hormone und Neurotransmitter zuständig. Aber auch Substanzen wie Nährstoffe, Medikamente, Drogen oder Gifte, aber auch Licht, können diese Veränderungen bewirken. Ist ihre Wirkung störend, kann das weitreichende Folgen haben.

Ein bekannter Fall für eine Fehlsteuerung durch Proteine ist BSE, bekannt auch als Rinderwahnsinn. Dies ist eine tödliche Erkrankung des Gehirns vor allem bei Hausrindern, die mit großer Sicherheit  durch atypisch gefaltete Proteine verursacht wird. Es ist davon auszugehen, dass auch viele Erkrankungen des Menschen auf irritierte Proteinschalter zurückzuführen sind. Allgemein bekannt ist, dass Stress-Hormone die Zellregeneration und das Immunsystem ausschalten. Kurzzeitig ist das sinnvoll und hilfreich. Auf Dauer steht außer Frage, dass der Krankheiten entstehen.

Wir können sehr viel bewirken

Nicht nur Substanzen, die wir unserem Körper zuführen, haben eine epigenetische Wirkung. Auch unsere Gedanken, Gefühlen und Empfindungen wirken auf die Ausschüttung von Hormonen und Neuropeptiden. Es kann also festgestellt werden, dass unsere körperliche Disposition zwar von unseren Genen abhängt, wie und in welchem Maß diese Gene wirksam werden, hängt jedoch stark von uns selbst ab.

Nicht nur unsere Ernährung, sondern auch unsere Lebensbedingungen, Stress oder Traumata haben Einfluss auf die Aktivität bestimmter Gensequenzen und ob diese ausgelesen werden oder nicht. Selbst wenn unsere Gene eine Disposition für bestimmte Erkrankungen in sich tragen, heißt das nicht zwangsläufig, dass die entsprechenden Abschnitte auch aktiviert werden müssen.

Über epigenetische Prozesse werden unser Stoffwechsel, unsere Wahrnehmung, unsere Gesundheit und unser Verhalten massiv beeinflusst. Studien an Mäusen belegen, dass diese epigenetischen Eigenschaften und Neigungen auch vererbt werden können. Die Verantwortung für uns selbst und für unsere Nachkommen liegt also in einem großen Maß bei uns selbst. Über unsere Bewusstseinsinhalte können wir sehr unmittelbar und grundlegend Einfluss auf unser Leben und unsere Gesundheit nehmen.

Viele der relativ neuen Bewusstseinstechniken zeigen daher erstaunliche Wirkungen. Es ist möglich, innerhalb recht kurzer Zeit auf Lebensthemen, Überzeugungsstrukturen, Identitäten, Verhaltensweisen und die Wahrnehmung einzuwirken. Es scheint, dass unser System unter bestimmten Bedingungen sehr schnell reagiert. Wichtig ist hierbei, dass sowohl die mentalen, als auch die emotionalen Ebenen der persönlichen Muster betrachtet und einbezogen werden. Erfreulich ist, dass die erfolgreiche Anwendung nicht von der Kenntnis des Wirkmechanismus abhängt.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Selbstoptimierung und Effektivitätssteigerung sind gegenwärtig sehr angesagt. Trotzdem gibt es Tage, an denen einfach nichts klappt, an denen wir nicht in die Gänge kommen oder an denen alle einfach nur nerven. Schon sitzt der imaginäre Guru auf der Schulter und sagt: „Wende Deine Techniken an, du bestimmst deine eigene Realität!“ „Gerade die Menschen, die dich am meisten nerven, sind deine größten Lehrer!“ „Sei ganz hier und jetzt!“ Und so weiter.

Meiner Erfahrung nach erzeugt das gerade in solchen Momenten oft nur zusätzlichen Druck: Ich muss nicht nur dieses und jenes schaffen, muss nicht nur allen möglichen Ansprüchen genügen. Jetzt soll ich auch noch ganz hier und jetzt sein, um mich aus der Stille heraus zu refokussieren. Und wenn mir das nicht gelingt, habe ich einmal mehr das Gefühl, versagt zu haben.

Techniken zu haben und diese anwenden zu können, ist eine gute Sache. Doch manchmal führt eine ganz simple Übung oft zu deutlicher Entspannung im Alltag: Einfach mal NICHT tun, was ich mir gerade vorgenommen habe – und zwar nicht mit dem selbstabwertenden Gefühl, schon wieder dem inneren Schweinhund nachgegeben zu haben. Sondern bewusst mit Lust und Freude aus dem eigenen Ursprung heraus. Nicht trainieren zu gehen, obwohl es wieder dran wäre. Einen Film gucken, statt den Artikel fertig zu schreiben. Ins Bett legen, obwohl die Sonne scheint. Einen Tee und ein Buch nehmen und die Fenster nicht putzen.

Das kostet nicht nur keinen Aufwand. Solche Nachsicht mit sich selbst führt oft dazu, dass wir auch mit anderen nachsichtiger werden und insgesamt die Dinge leichter, entspannter akzeptieren können. Ganz ohne große Worte über das „Hier und Jetzt“. Denn da sind wir ja ohnehin immer – ob wir es nun wollen oder nicht. Dafür müssen wir uns nicht auch noch anstrengen. Durchhänger anzunehmen verringert den Widerstand gegen das, was getan werden muss. Es dann zu erledigen macht mehr Spaß und bringt bessere Ergebnisse. Probieren Sie es einfach einmal aus. Viel Spaß beim Einfach-mal-nicht-Tun!

Praktische Überlegungen zum sinnvollen Umgang mit widrigen Situationen

Gegenwärtig verbreitet sich ein Wort in der Selbstverwirklichungs-Szene: Resilienz. Bücher hierzu sind in großen Mengen erschienen. Der Begriff stammt vom lateinischen “resilire” ab und bedeutet “zurückspringen” beziehungsweise “abprallen”. Eingeführt wurde es zur Beschreibung der Eigenschaft von Menschen oder Gruppen, die mit widrigen Umständen gut umgehen können und diese  verhältnismäßig unbeschadet überstehen.

Typische Beispiele für Resilienz

  • Kinder, die in Armut aufwuchsen, jedoch stabile Persönlichkeiten entwickelten und erfolgreich wurden.
  • Menschen, die sehr hohen Anforderungen im Beruf gewachsen sind und nicht unter ihnen leiden.
  • Bewohner einer Stadt, die sich von einer Naturkatastrophe nicht entmutigen ließen und ihre Stadt wieder aufgebaut haben.

Die Verwendung in diesem Zusammenhang ist bestimmt sinnvoll, also in Bezug auf Menschen, die diese Eigenschaft bereits besitzen. Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung finde ich es allerdings fehl am Platze.

Ja, natürlich können Personen ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen, Stärke entwickeln und üben etwas an sich abprallen zu lassen. Doch meiner Ansicht nach geht das in die falsche Richtung. Es werden mit Aufwand und Kraft Identitäten gebildet, die naturgemäß neue Grenzen mit sich bringen. Es drängt sich mir eine Analogie in Form von Bildern auf: Mauern, die Staaten bauen, um bestimmte Menschengruppen davon abzuhalten, ihr Land zu betreten oder zu verlassen.

Das Ego aufrüsten?

Genauso versucht der Resilienz-Ansatz, Menschen zu wappnen Widrigkeiten abzuwehren. Aber das ist meiner Meinung nach die falsche Herangehensweise, und zwar aus folgenden Gründen: Wie oben bereits erwähnt, bildet jede Identität neue Grenzen, die Einschränkungen mit sich bringen. Das liegt in der Natur einer jeden Identität, weil angenommene Eigenschaften andere Eigenschaften ausschließen.

Ein Beispiel: der Macher. Er ist stark und packt an, er greift durch. Er ist erst zufrieden, wenn das Ziel erreicht ist. Dann sucht er sich sofort ein neues. An sich ist das nicht verkehrt, doch wenn die Identifikation sehr stark ist, können andere wichtige Dinge auf der Strecke bleiben: Muße, Regeneration, Gesundheit, Selbstreflexion und so weiter. Das Beispiel ist plakativ, aber jeder versteht wohl, was ich meine. Manchen Menschen entsprechen solche Identitäten, anderen jedoch nicht. Wenn sie versuchen, sich eine solche Identität anzueignen, könnten sie leicht scheitern oder unter ihr leiden.

Der zweite Grund: Was motiviert einen Menschen überhaupt, Resilienz entwickeln zu wollen? Versucht er, einem bestimmten Bild zu entsprechen? Kann er sicher sein, dass er das für ihn richtige Ziel verfolgt? Der Wunsch „stark und widerstandsfähig“ (so nennt es die Resilienz-Szene) sein zu müssen scheint sich ja offensichtlich gegen etwas zu richten.

Gegen etwas zu sein baut meiner Erfahrung nach eine stehende Widerstandswelle auf, die lediglich Aufmerksamkeit, Energie und Ressourcen aufzehrt. Wäre es nicht sinnvoller, eine Öffnung durch diese Wand zu finden, statt gegen sie anzurennen? Wenn jemand im Job überfordert ist: Sollte er sich nicht einen anderen suchen? Wenn eine Lebenssituation jemanden “fertigmacht”, sollte er diese nicht besser verlassen? Widerstandsfähigkeit, um die Situation länger zu ertragen ist bestimmt nicht sinnvoll.

Durchlässigkeit ist einfacher

Auf mich wirkt das Konzept der Resilienz jedenfalls sehr mühsam und kompliziert. Dabei ist die Sache eigentlich viel einfacher. Um dem Leben und seinen Herausforderungen gewachsen zu sein, braucht es nur eins: maximale Durchlässigkeit.

Das Sein, das Leben ist so, wie es ist. Es ist unvorhersehbar, unkontrollierbar und stürmisch. Persönlichkeitsstrukturen, das heißt mentale und emotionale Muster bilden Widerstände, die den Fluss des Lebens häufig behindern. Das Empfinden von Trennung, das jeder Persönlichkeit immanent ist, erzeugt erst den Wunsch nach Schutz und Sicherheit. Das Ego mag Durchlässigkeit nicht, denn es möchte lieber die Kontrolle behalten. Ihm gefällt das Resilienz-Prinzip sicherlich, weil es seiner Natur  entspricht.

Muster erkennen

Durchlässigkeit erreichen Sie, indem Sie sich selbst beobachten und Situationen bemerken, in denen Sie sich nicht gut fühlen. Überprüfen Sie, welche mentalen oder emotionalen Muster hinter Ihrem Empfinden stehen und bearbeiten Sie diese. Je weniger persönliche Muster Sie haben, desto größer ist Ihre Durchlässigkeit. Desto geringer ist folglich Ihr Widerstand gegen die unterschiedlichsten Lebenssituationen, und umso leichter können Sie mit ihnen umgehen.

Das Leben fließt und wird leicht. Meine Erfahrung ist, dass das Leben mit steigender Durchlässigkeit immer freier, unkomplizierter und lebendiger wird. Es besteht eine reelle Chance, Frieden zu finden. Natürlich wird es immer noch Rückschläge und Krisen geben. Doch Sie werden wissen, was zu tun ist.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Eine Freundin erzählte, dass sie ohne eigenes Zutun in einen privaten Rechtsstreit geraten sei und wie sehr die Situation sie belaste. Sie habe nach jedem Brief vom gegnerischen Familienanwalt tagelang einen Kloß im Magen, und jede neue Eskalatiosstufe raube ihr etwas mehr Lebensenergie.

Ich fragte sie, ob es ihr in einer solchen akuten Situation wenigstens kurz gelingen könnte, einen Standpunkt einzunehmen, in dem sie die Angriffe und Vorwürfe einfach als Ausdruck von Lebendigkeit betrachtet: so etwas wie ein Schauspiel, das sich in allen seinen Facetten entfaltet. Für kurze Zeit fühlte sie wirkliche Erleichterung. Nach ein paar Wochen berichtete sie, dass ihr diese kurzen Momente immer besser gelängen, und dass sie diese Haltung mittlerweile auf viele andere belastende Lebenssituationen ausdehne. Der Familienstreit sei nun weniger belastend, und allein durch diese Übung habe sich ihre Lebensqualität wieder deutlich verbessert ­ obgleich die Sache selbst noch lange nicht ausgestanden sei.

Es geht nicht darum, Konflikten auszuweichen. Sie können weiter alles tun, was nötig ist. Es geht auch nicht darum, Schwieriges zu verharmlosen. Manche Dinge sind belastend und müssen bearbeitet und gelöst werden, manchmal mit juristischen Mitteln. Manchmal in einer tiefergehenden Therapie. Aber wenn es zwischenzeitlich gelingt, immer einmal herauszutreten aus den Dramen, dann kann das Leben insgesamt immer leichter werden. Vielleicht zeigt sich sogar, dass sich mit weniger innerer Spannung unerwartete Lösungswege aufzeigen.

Übrigens geht es auch nicht darum, sich nicht zu ärgern. Ärgern Sie sich kräftig und intensiv, und nehmen Sie dann sekundenweise den Standpunkt ein, dass dieser eigene Ärger einfach ein Ausdruck von Lebendigkeit ist. Beginnen Sie mit kleinen Ärgernissen und gestatten Sie sich, dass es nicht immer klappt, diese Haltung einzunehmen. Freuen Sie sich, wenn es für Sekundenbruchteile klappt.

In meiner Bewusstseins-Notiz 3 bat ich um Fragen aus dem Bereich Bewusstsein, Persönlichkeitsentwicklung, Therapie, Beratung oder zu Lebensthemen. Folgende Situation wurde mir per Mail geschildert:

„Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle, lautet: Wie kann ich besser bei mir bleiben, wenn ich oft und schnell zwischen den Rollen als Beraterin, Mutter, Kollegin, Freundin, Partnerin, Tochter, Schwester wechsle?“

Dies ist eine interessante und vielschichtige Frage. Im Grunde sind es sogar zwei. Die erste Frage: Was und wo ist dieses Ich in dem ich mich zentrieren kann? In der zweiten geht es um Identitäten, die wir ständig wechseln. 

Insofern liegt die Lösung auch auf zwei Ebenen: Erstens ist es hilfreich, absichtsvoll über die Art und Stärke von Identitäten zu entscheiden. Zweitens hilft ein ruhiger, klarer Standpunkt jenseits von Rollen und Alltagsgeschehen, immer wieder Kraft zu schöpfen und auf ganz natürliche Weise zu sich selbst zu finden.

Identitäten haben Vor- und Nachteile

Identitäten sind Persönlichkeitsanteile, die bestimmte Aufgaben erfüllen. In ihnen sind eine Menge an Überzeugungen, Haltungen, Verhaltensweisen und zum Teil auch Fähigkeiten gespeichert. Kommen wir in eine bestimmte Situation, wird die entsprechende Identität sofort und automatisch aktiviert. Wir rasten in eine Rolle ein und verhalten uns entsprechend. So, wie wir es früher eingeübt oder beigebracht bekommen haben. Wir haben erfahren, wie wir mit bestimmten Anforderungen am besten umgehen konnten und haben uns das gemerkt. Das ist grundsätzlich gut und praktisch. Das Ego entwickelt die Identitäten, damit wir nicht immer alles neu lernen müssen und wir mit der Situation adäquat umgehen können.

Der Nachteil ist, dass uns die Identitäten auf ihre Konditionierung festgelegt. Sie automatisieren unser Denken, Handel und Fühlen. Manchmal entsteht der Wunsch, sich in bestimmten Situationen anders, geschickter, kreativer oder souveräner zu verhalten. Denn nicht alles, was die Identitäten gespeichert haben ist immer von Vorteil. Möglicherweise möchten wir gar nicht erst in eine definierte Rolle verfallen, da sie heute, im Gegensatz zu früher, unangemessen oder unpassend ist oder uns in unseren Möglichkeiten einschränkt.

Jemand hat beispielsweise gegenüber dem Vater eine schüchterne, defensive und gehorsame Identität entwickelt. So funktionierte das Zusammenleben zwischen dem Kind und dem Vater am besten. Hat nun derjenigen als Erwachsener mit Menschen zu tun, die dieses Vaterbild erfüllen, zum Beispiel ein autoritärer Vorgesetzter, wird sofort diese kindliche Identität aktiviert. Und das kann im Berufsleben äußerst hinderlich sein. Sehr störend in zwischenmenschlichen Beziehungen kann es auch sein, wenn man im Freundeskreis bei bestimmten Themen ungefragt die Rolle der Beraterin einnimmt. Es könnte passieren, dass man immer weniger eingeladen wird.

Da wir diese Identitäten, mehr oder weniger bewusst, selbst entwickelt haben, können wir sie auch ändern oder auflösen. Aber auch nur bestimmte störende Aspekte von ihnen. Dazu gibt es verschiedene Techniken. Eine mögliche habe ich hier beschrieben. Das geht wesentlich leichter, als viele denken. Bearbeiten Sie eine Identität oder lösen Sie sie auf, kann es sein, dass Sie sich schon im nächsten Moment anders fühlen und sich anderen gegenüber anders verhalten. Es kommt auch vor, dass andere ihr Verhalten Ihnen gegenüber zu ändern scheinen.

Wie viel(e) Identität(en) brauche ich wirklich?

Eine häufig geäußerte Befürchtung lautet allerdings: “Wenn ich diese Identitäten auflöse, dann funktioniert mein Alltag nicht mehr. Ich brauche sie, um die jeweiligen Aufgaben zu erfüllen und im Leben zu ‘funktionieren’.”  Ja, es kann tatsächlich zu kleineren Irritationen führen während die Veränderungen im eigenen System integriert werden. Jedoch ist diese Phase nicht von langer Dauer und es stellt sich ein Zustand größerer Klarheit und Weite ein. Wenn es mehr und mehr gelingt, mit den oben beschriebenen Techniken absichtsvoll über die eigenen Identitäten zu bestimmen, statt sich von diesen und von den Erwartungen anderer bestimmen zu lassen, wird es einfacher, einen Standpunkt innerer Ruhe zu finden.

Was ist “Ich”?

Nun kommen wir zum ersten Teil der Frage. Hier wird es etwas schwieriger. Wo ist dieses Ich, auf das ich mich beziehen kann? Sozusagen das Auge im Sturm, an dem Stille herrscht und das mir zwischen all meinen Identitäten Zuflucht bietet? Die schlechte Nachricht: Dieses Ich gibt es nicht. Die gute: Das macht überhaupt nichts.

Das Ich, das behauptet: „Ich bin“ ist eine Sammlung aller Ihrer Identitäten. Es könnte als Über-Identität bezeichnet werden. Ihm klebt, als Etikett, Ihr Name an. Es ist genauso wandelbar, auch wenn es auch komplexer ist, wie jede andere Identität. Wer kann von sich behaupten, er sei noch derselbe, wie vor einem, fünf oder zehn Jahren? Das Ich ist einem ständigen Wandel unterworfen. Hier habe ich das Ich ausführlicher beschrieben.

Das Ich ist bestenfalls als eine Art Software zu verstehen. Das Ich, wäre so gesehen, das Betriebssystem und die Identitäten die Anwendungsprogramme. Ich kann verstehen, wenn jemandem dieser Vergleich zu technisch erscheint, doch er ist zutreffend und hilfreich. Fragen Sie sich: Wie können Sie das Betriebssystem in einem Computer finden? Genauso wenig ist das Ich als eine feste Bezugsgröße auszumachen. Wie Änderungen an unserer Software zu bewerkstelligen sind, habe ich oben bereits angeführt. Die Hardware ist natürlich unser Körper. Ein Artikel, wie er als Speicher für unsere persönlichen Muster fungiert ist in Arbeit, er wird in wenigen Wochen erscheinen.

Einen zuverlässigen Standpunkt finden

Im Ich einen zuverlässigen und dauerhaften Halt zu finden ist also nicht möglich. Trotzdem sind wir nicht der Willkür unserer Identifikationen ausgesetzt. Es gibt einen „Ort“ jenseits dem Ich, der Person, in dem Stille herrscht, auf den wir und jederzeit beziehen können und von dem aus wir den Wechsel unserer Identitäten gelassen zuschauen können: Das Sein, der klare gewahre Raum. Klingt esoterisch? Ist es nicht. Es ist der Urgrund unseres Daseins und er ist unmittelbar und einfach zu erfahren. Das mag zuerst noch abstrakter und weniger greifbar zu scheinen, als unser Konzept vom Ich. Machen Sie bitte die Übung aus diesem Artikel und überzeugen Sie sich vom Gegenteil.

Wenn Sie den Raum auch nur einen Bruchteil einer Sekunde wahrgenommen haben, wissen Sie wovon ich schreibe. Er ist subjektiv und nicht beweisbar. Er ist unmittelbar und von jedem erfahrbar. Hier ist der absolute und unerschütterliche Standpunkt, von dem aus das Flippen von einer Identität in die andere, gelassen betrachtet werden kann. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich mehr und mehr mit dem klaren gewahren Raum zu identifizieren, als mit dem Ich. Es kann gut sein, dass Ihre Gedanken ruhiger werden, Sie sich präsenter fühlen und Sie gute Laune bekommen.

Auch interessant:
Bewusstseinsimpuls 39 – Wie kann ich bei mir bleiben? – Eine Übung
Bewusstseinsimpuls 40 – Wer bist du, wenn dich niemand wahrnimmt? – Eine Meditation, um zu dir selbst zu kommen.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Der Partner oder die Partnerin scheint mal wieder stinkig zu sein, der Chef ist kurz angebunden, die Kollegin schnippisch, die Passantin in der Fußgängerzone guckt Sie schief an. Und schon fühlen Sie sich irgendwie unwohl. Hierbei handelt es sich um einen Automatismus, der in den meisten Egos eingebaut ist.

Fast alle Menschen streben danach gemocht zu werden. Das ist ja auch sinnvoll. Als Kind bekommen wir als artiges Kind unsere Wünsche eher von den Eltern erfüllt, als wenn wir bockig oder ungezogen sind. Das hatten wir schnell herausgefunden. Auch dem Erwachsenen ist klar, dass es im Leben leichter läuft und Kontakte schneller geknüpft werden können, wenn er freundlich ist.

Das Ego hat grundsätzlich einen „Ich möchte gemocht werden“-, „Ich möchte Aufmerksamkeit“-Mechanismus. Die Beispiele aus dem ersten Absatz laufen diesem entgegen. Also bezieht das Ich das Verhalten der betreffenden Personen auf sich selbst. Das Ego bezieht ohnehin immer gerne irgendwelche Geschehen in seiner Umgebung auf sich selbst. Dies ist eigentlich ein Schutzmechanismus. Meist führt so etwas zu einem Schuldgefühl oder dem Empfinden, “nicht richtig” zu sein. Das motiviert uns, Maßnahmen einzuleiten, damit wir wieder gemocht werden. Wir bezwecken also, positive Signale vom Gegenüber zu provozieren.

Ein unseliger Mechanismus, weil er uns in ständiger Abhängigkeit von dem hält, wie andere (vermeintlich) auf uns reagieren und wie sie sich uns gegenüber verhalten. Aber Sie können den Automatismus durchbrechen. Versuchen Sie folgendes: Beziehen Sie das Geschehen um sich herum absichtsvoll nicht auf sich selbst. Wenn der Partner oder die Partnerin Sie anpflaumt, beziehen Sie das nicht auf sich. Wenn der Chef kurz angebunden ist, machen Sie sich klar, dass das nichts mit Ihnen selbst zu tun hat. Erkennen Sie, dass die Passantin in der Fußgängerzone einfach nur schief guckt. Wenn die Kollegin schnippisch ist, hat sie möglicherweise einfach nur einen schlechten Tag. Sehen Sie die Menschen, wie sie sind, ohne damit in Resonanz zu gehen, ohne ihr Verhalten auf sich zu beziehen. Da ist lediglich jemand, der gerade so ist, wie er ist. Das hat nichts mit Ihnen zu tun.

Wenn Sie diese Sichtweise immer wieder üben, wird sie ihnen zunehmend leicht fallen, und Sie werden sehen, dass Sie dies sehr entspannt.

Warum  wir immer gewinnen wollen – und wie wir dem Ego seinen Platz zuweisen

Uns Menschen ist es in der Regel sehr wichtig, Recht zu haben. Beobachten Sie Gespräche: Wie groß ist der Anteil, in dem es den Beteiligten darum geht, Recht zu haben? Sie kennen bestimmt den einen oder anderen Besserwisser. Oder vielleicht haben Sie bei sich selbst schon beobachtet, dass Sie Aussagen anderer, die in Ihren Augen falsch oder unvollständig sind, nicht so stehen lassen können?  Solche sachlichen Dissonanzen lassen sich meist argumentativ ausräumen. Nachschlagewerke, Statistiken und das Internet bieten die Möglichkeit Fakten zu finden, die eine Diskussion über das “Richtig” und “Falsch” beenden. Schwieriger wird es bei Gefühls- oder Empfindungs-Themen.

“Ich habe Recht, du hast Unrecht!”

Ein typischer Dialog: „Ich fühle mich von Dir nicht genug beachtet.“  – „Nein, Du bist mir total wichtig!“ Dies ist einerseits ein Beispiel für die Verwechslung von Ebenen. Zum anderen reden die Beiden aneinander vorbei. Dies ist Futter für Stunden heftigster Auseinandersetzungen. Hier müsste erst einmal ein Konsens darüber gefunden werden, um was es denn im Kern eigentlich geht. Dann erst wird es möglich, den anderen zu verstehen und dessen Motiv zu erkennen. Danach ist es dann sinnvoll, das hinter dem Konflikt stehende Bedürfnis zu benennen und Wege zu finden, es zu stillen. Selbstständig oder durch Zutun von anderen.

Der Standpunkt „Ich habe Recht, du hast Unrecht!“ ist der Quell für die kleinen und größeren persönlichen Konflikte, die unter Umständen vor Gericht verhandelt werden müssen. Aber auch für die Konflikte in der Welt zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen oder Nationen, die schließlich zum Krieg führen können.

Das Wissen um die tatsächliche Bedeutung eines Standpunktes und die eigentliche Ursache der Sucht nach dem Recht-haben-wollen helfen sicherlich dabei, Auseinandersetzungen anders zu sehen und mit ihnen umzugehen.

Die Natur des Ich

Ein Mensch wird nicht mit einem Ich, das heißt mit einem Selbstverständnis geboren. Es entwickelt sich erst später durch Prägung und Erfahrung. Zu Beginn wird alles als eine paradiesische Einheit wahrgenommen, die später in ein schmerzhaftes Ich kollabiert. Das Ich schafft Trennung zur Umwelt und zu anderen Menschen. Trennung tut weh. Daher trägt jeder Mensch das mehr oder weniger subtile Wissen mit sich herum, dass ihm etwas fehlt: nämlich die Einheit, die Vollständigkeit.

Das Ich, das Ego, die Person „weiß“ um diesen immanenten ständigen Mangel und dass es seinem eigentlichen Wesen nach virtuell ist. Es ist eine eingebildete Instanz, sozusagen eine Software, die in unser Nervensystem eingebrannt ist. Der Name des Programms ist: „Ich bin.“ Dieses Ich existiert nicht. Es ist eine Funktion des Nervensystems. Daher ist es wichtig, zwischen dem Menschen, als eine Emanation unter vielen in der Welt, und der Person, einem ablaufenden Programm der Selbstbezüglichkeit, zu unterscheiden. Sinn dieses Programm ist es, den Menschen zu erhalten, indem es Bedürfnisse identifiziert und befriedigt, aber auch Handlungsabläufe, der Vereinfachung wegen, automatisiert.

Das eigentliche Problem mit dem Ego ist nicht, dass es da ist, denn es hat ja Funktionen zu erfüllen. Das eigentliche Problem entsteht aus der Identifikation mit ihm. So kommt es, dass das Ego – die Person – sich aufgrund seiner virtuellen Natur ständig seine eigene Existenz und seinen Wert beweisen muss. Daher kommt seine Neigung, Recht haben zu wollen. Weiß es etwas und kann es etwas, dann beweist es sich selbst, dass es einen Wert hat. Seine Existenz und Existenzberechtigung wird bestätigt. Und vor allem: Es ist anderen überlegen, es ist besser als sie und fühlt sich dadurch gestärkt. Aufmerksamkeit ist die Währung, um die die verschiedenen Egos ringen. Damit versuchen sie, ihren Einfluss zu vergrößern und meinen, die Aufgaben für den Menschen, den sie bewohnen, damit besser erfüllen zu können.

Das Spiel des Lebens

Das ist das Spiel des Lebens. Die Standpunkte, die das Ego vertritt sind völlig beliebig. Der eine hat Recht, weil es in der Heiligen Schrift steht, der andere, weil die Wissenschaft es bewiesen hat und der Dritte, weil er es von einem aufgestiegenen Meister gechannelt bekam. Der Vierte ist sich ganz sicher, weil es seiner eigenen Erfahrung entstammt, und so weiter. Es spielt einfach keine Rolle, woher Überzeugungen oder vermeintliches Wissen stammen. Sie sind frei wähl- und auswechselbar.

Tatsächlich kann nichts gewusst werden. Alles Wissen besteht aus Abstraktionen des Verstandes, der wiederum eine Funktion des Egos ist. Abstraktionen sind mentale Auskopplungen, die mit der eigenlichen Sache nichts zu tun haben. Gedanken über etwas sind nicht die Sache selbst, mit der sie sich beschäftigen, sondern sie sind eigenständige unabhängige Erscheinungen. Abstraktionen können hilfreich sein und den Menschen unglaubliche Möglichkeiten eröffnen. In diesem Fall hat das Ego dann seine eigentliche Aufgabe hervorragend erfüllt.

Erkennen, was tatsächlich ist

Doch diese Abstraktionen machen nicht glücklich. Wissen macht nicht glücklich. Recht haben macht nicht glücklich. Die Suche nach Glück und Erfüllung entstammt dem Schmerz des Egos, das sich von der Einheit getrennt fühlt. Recht zu haben ist sein Bemühen, sich selbst zu stärken.

Das einzige, was gewusst werden kann ist das, was unmittelbar wahrgenommen wird. Der Verstand und das Ego sind hierbei außen vor. Sie werden Sekundenbruchteile später das Erleben als ihres deklarieren, es bewerten und vielleicht darauf reagieren – und hier geschieht bereits die Trennung. Unmittelbarkeit wird in Wissen umgewandelt und in Besitz genommen. Später kann dieses Wisen als Argument gegen den anderen verwendet werden.

Das unmittelbare Sein trägt alles in sich. Hier muss nichts gewusst werden. Hier ist die grundlose Daseinsfreude, die die Suche nach Glück überflüssig macht.

Sollten Sie sich davon beeinträchtigt fühlen, Recht haben zu müssen, fragen Sie sich, was Sie davon haben. Lösen Sie dann am besten die zugrunde liegenden persönlichen Muster auf. Erkennen Sie, was das Ego tatsächlich ist und weisen Sie ihm seinen angestammten Platz zu.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, das Betriebssystem auf ihrem Computer oder die Apps auf ihrem Smartphone zu aktualisieren. Neue Versionen erweitern die Möglichkeiten der Nutzung und beseitigen Fehler. Diese Digitalhygiene ist zur alltäglichen Routine geworden, und es ist allgemein anerkannt, dass fehlende Updates oft ein regelrechtes Sicherheitsrisiko darstellen.

Weniger bekannt und verbreitet ist die Auffassung, dass auch das menschliche System von Zeit zu Zeit Unterstützung und Pflege braucht. Auch wir Menschen tragen eine Art Software mit uns herum. Sie nimmt ganz grundlegenden Einfluss auf unsere Kommunikation mit anderen ebenso wie auf die gesamte Lebensweise. Sie bestimmt, wie wir und was wir wahrnehmen. Unsere Software definiert, wer wir sind und was wir sind. Unsere Erfahrungen, Prägungen, Bewusstseinsinhalte steuern unsere persönlichen und fachlichen Fähigkeiten. Sie entscheiden darüber, wie kompetent wir unterschiedlichste Situationen meistern, und wie wir unser Leben gestalten und bewältigen.

Software oder persönliches Muster: das Prinzip ist dasselbe

Auf menschlicher Ebene spricht man eher von persönlichen Mustern als von Software, doch das Prinzip ist dasselbe. Wir haben geeignete und ungeeignete Programme, und manche haben auch Bugs, also Programmierfehler. Auffällig werden diese Störungen, wenn im Leben etwas geschieht, mit dem wir überfordert sind oder uns unwohl fühlen. Jede Art von Unwohlsein kann ein Indikator dafür sein, dass unsere persönlichen Muster angepasst werden könnten.

Es gibt Phasen im Leben, die besonders belastend sind und in denen wir uns besonders stark herausgefordert fühlen und an Veränderungen anpassen müssen. Das ist natürlich meistens mit einiger Irritation verbunden. Doch diese Phasen gehen vorbei. Ziehen sich jedoch bestimmte Gefühle, Empfindungen, Verhaltensweisen oder Angewohnheiten durch Ihr Leben, die Sie einschränken und unter denen Sie leiden, ist es Zeit, ein Update vorzunehmen.

Langjährige Therapien: heute eher die Ausnahme

Je nach Tiefe der Muster, die hinter Ihren unerwünschten Erlebnissen stehen, können diese Korrekturen in einer Therapie oder in einem Coaching vorgenommen werden. Wie jemand diese Software-Verbesserungen bezeichnet, ist grundsätzlich egal. Und: Nein, Psychotherapie hat überhaupt nichts damit zu tun, dass jemand “bekloppt” oder sonstwie “nicht normal” wäre – wie es manche Menschen bis heute abwertend behaupten. Lassen Sie sich davon nicht irritieren.

Der Nutzen eines solchen Updates mit professioneller Hilfe kann enorm und die Verbesserung der Lebensqualität kann erheblich sein. Auch haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Methoden weiterentwickelt. Oft erreichen Menschen selbstbestimmt schon mit kurzer Unterstützung bessere Erfolge als früher in jahrelangen therapeutischen Beziehungen möglich waren.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten …

Stellen Sie sich vor, Sie hätten keine Angst mehr, wenn Sie ins Flugzeug steigen. Oder Sie könnten Ihre kreative Blockade einfach überwinden, wenn sie auftritt. Oder sie könnten leicht mit allen Ihren Mitarbeitern kommunizieren, auch denjenigen, mit denen Sie sonst nicht so gut zurecht kamen. Oder es macht Ihnen plötzlich Spaß statt Bauchschmerzen, vor einer großen Gruppe zu sprechen und Ihre Inhalte zu vermitteln. Oder Sie fühlen sich sicher in sich selbst und strahlen Gelassenheit aus. Oder Sie lassen die Verwicklungen der Vergangenheit endlich hinter sich. Oder Sie fühlen sich den Herausforderungen, die auf Sie zukommen, gewachsen. Oder, oder, oder …

Ich wende in der Arbeit mit meinen Klienten und für mich selbst Methoden an, die sehr wirkungsvoll und einfach in der Ausführung sind. Daraus entstanden ist mein Kurs „Mentale Revolution“, ein ganzes Set sinnvoller Werkzeuge zur Selbstanwendung. Dabei geht es nicht darum, zu Superman oder Superwoman zu werden, sondern sich in sich selbst wohl zu fühlen und die eigenen Ziele zu erreichen.

Fazit: nicht “bekloppt”, sondern reflektiert

Die Erfahrung zeigt, dass eine Software-Aktualisierung auch für Menschen sehr wertvoll ist. Ganz gleich, ob Sie es Therapie, Coaching oder Beratung nennen und von wem Sie sich professionell unterstützen lassen: Menschen, die Ihr System pflegen, sind nicht “bekloppt”, sondern im Gegenteil, meiner Erfahrung nach in der Regel besonders reflektiert und verantwortungsbewusst.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Stress, Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Minderwertigkeitsgefühle: Wenn wir in einer Situation unerwünschte Empfindungen erleben, dann stehen unerkannte und nicht aufgelöster Muster oder frühere Erlebnisse dahinter. Diese kann man herausfinden und bearbeiten. Allerdings nützt uns das wenig, wenn wir im Vorraum eines wichtigen Vorstellungsgesprächs oder einer Präsentation sitzen; wenn wir in einem privaten Konflikt um Fassung ringen; wenn wir uns mitten in einer sehr unangenehmen Situation finden, in der wir keinen klaren Gedanken fassen können.

Hier bietet eine einfache Übung sofortige Abhilfe, die Sie überall spontan ausführen können:

Die Stirnbeinhöcker-Übung

Setzen Sie sich an einen Tisch, stützen Sie die Ellenbogen auf den Tisch oder eine andere Ablagefläche und legen Sie Zeige- und Mittelfingen beider Hände auf die beiden Stirnbeinhöcker an Ihrer Stirn. Die Abbildung zeigt, wo die Stirnbeinhöcker liegen. Sie können die kleinen Erhebungen leicht tasten.

Nun stellen Sie sich Ihre zukünftige Situation, das Gespräch vor, mit allen Aspekten, die Ihnen ein ungutes Gefühl machen. Fühlen Sie die Empfindungen, die Sie jetzt dazu haben und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf die Fingerspitzen, die Ihre Stirn leicht berühren. Bleiben Sie bei einem Gefühl so lange, bis es sich auflöst und Sie ein leichtes Pulsieren in den Fingerspitzen fühlen. Dann gehen Sie zur nächsten Empfindung. Machen Sie das so lange, bis Sie unbelastet an das kommende Gespräch denken können.

Viele meiner Klientinnen und Klienten wenden diese Übung in allen unerwünschten Situationen an. Interessanterweise berichten sie, dass die gleiche Situation beim nächsten Mal oft schon viel weniger belastet ist oder die betreffende unerwünschte Emotion insgesamt immer seltener auftritt.

Probieren Sie es einfach selbst aus! Ich freue mich über Feedback und Erfahrungsberichte.

Dankbarkeit ist ein Gefühl, das in unserem Bewusstsein erscheinen kann. Häufig geschieht dies, wenn uns jemand etwas Gutes getan oder uns bei der Lösung eines Problems geholfen hat. An guten Tagen taucht es vielleicht spontan auf, wenn wir bemerken, wie gut es uns geht oder wie wichtig uns die nahestehenden Menschen sind. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Dankbarkeit entsteht, wenn Bedürfnisse gestillt werden.

Ich komme auf dieses Thema, weil ich in der letzten Zeit viel Unterstützung erfahren habe bei der Reaktivierung meines Blogs und bei der Einrichtung neuer Funktionen. Ich habe sehr wertvolle Tipps zu den Inhalten und der Form der Beiträge bekommen. Von Menschen aus meinem weiteren Netzwerk, denen ich noch nie begegnet bin, kam Feedback, das ich als sehr helfend empfand. Danke Ihnen und euch dafür!

Dankbarkeit kann absichtlich erzeugt werden. Wir können einfach spontan dankbar sein. Für etwas das wir besitzen. Die Lieblingshose zum Beispiel. Für ein gutes Essen. Aber natürlich auch  für etwas Immaterielles. Unsere Beziehungen, Anerkennung und so weiter. Was geschieht mit Ihnen, wenn Sie dankbar sind? Wie fühlt es sich im Körper an? Fühlen Sie sich eher ausgeweitet oder eng?

Mein Empfinden ist, dass Dankbarkeit eine fühlbare Verbindung schafft. Dass sie weich macht und öffnet. Dankbarkeit macht berührbar und verletzlich. Es macht einen Raum frei, in dem Unerwartetes und Schönes geschehen kann.

Ursachen und wirkungsvolle Methoden zur Selbstanwendung

Lampenfieber und Prüfungsängste bringen viele Menschen dazu, gerade solchen Situationen auszuweichen, die sie eigentlich weiterbringen würden. Die Ängste sorgen für schlaflose Nächte und tagelanges Leiden. Sie verhindern, dass sich Potential zeigt. Sie zerstören manchmal Karrieren. Auf jeden Fall sind sie sehr, sehr unangenehm. Dabei wären sie doch eigentlich unnötig, oder?

Schauen wir uns das Ganze einmal näher an: Warum bekommen wir eigentlich Lampenfieber? Vor allem aber: Was können wir dagegen tun?

Dein Verstand: Helfer und Saboteur zugleich

Zugegeben: Um einen Vortrag zu halten oder eine Prüfung abzulegen, brauchen wir unseren Verstand. Doch der Verstand hilft nicht nur, er kann uns auch sehr ausbremsen. Da die meisten Menschen denken, sie seien ihr Verstand oder sie besäßen diesen Verstand, kommen Probleme auf.

Was wir als Verstand bezeichnen, ist tatsächlich nichts als eine Abfolge von Gedanken. Diese Gedanken sind an sich substanzlos und kommen eher zufällig als absichtsvoll in unseren Kopf. Erst, wenn wir den Gedanken eine große Bedeutung beimessen, bekommen sie Macht über uns. Der Gedanke „Ich schaffe das nicht!“ ist völlig unbedeutend. Wer jedoch diesem Gedanken glaubt, geht ihm auf den Leim. Dies ist der eine Aspekt.

Aus Erfahrungen werden Muster

Der andere Aspekt hat mit unseren persönlichen Mustern zu tun. Diese stammen aus den Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben. Jeder hat es bestimmt schon einmal erfahren, von seinen Spielkameraden ausgelacht oder lächerlich gemacht worden zu sein. Aber auch jede andere Erfahrung, die die eigene Selbstsicherheit schwächt, trägt zum Lampenfieber bei. Diese Erlebnisse ließen Muster zurück, sofern sie nicht adäquat aufgefangen wurden. Und das ist wohl in den meisten solcher typischen Lebenssituationen eher selten der Fall.

In bestimmten Situationen rasten diese Muster ein und setzen einen automatischen Prozess in Gang: Da wird der Top-Manager vor großem Publikum plötzlich wieder zum schwitzenden Pennäler, der kein Wort herausbringt. Oder der Einser-Student versagt im abschließenden Examen, weil das eigentlich vorhandene Wissen einer gähnenden Leere gewichen ist.

Wie kann Lampenfieber gezielt angegangen werden?

Natürlich sollten Sie für die Prüfung oder den Vortrag fachlich gut vorbereitet sein. Das gibt Sicherheit. Darüber hinaus leuchtet es ein, dass wiederholtes Halten von Vorträgen übt und das Lampenfieber jedes Mal etwas reduziert. Möchten Sie das Thema Lampenfieber gezielt angehen, leiden trotz Routine immer noch darunter oder wollen sich auf ein wichtiges Ereignis gut vorbereiten, ist die Anwendung von mentalen Methoden oft sehr wirkungsvoll.

Hierbei würde ich grundsätzlich zwei Ansätze vorschlagen: Zum einen sollten Sie Ihre sabotierenden Muster aus der Vergangenheit auflösen. Zum anderen sollten Sie lernen und üben, einen Standpunkt einzunehmen, der es Ihnen ermöglicht, den Verstand zu beruhigen und der Ihnen Sicherheit gibt. Schauen wir uns beides genauer an:

1. Sabotierende Muster auflösen mit wirkungsvollen Techniken

In den letzten Jahrzehnten verbreitete sich eine ganze Reihe von Methoden, die es ermöglichen, persönliche Muster sehr wirkungsvoll und mit einem relativ geringen Aufwand aufzulösen oder zu ändern. Dies kann nur funktionieren, wenn alle drei Aspekte des Musters berücksichtigt werden. Es müssen die mentale, emotional und energetische (bzw. neuronale) Ebene einbezogen werden. Dies ist zum Beispiel der Grund, warum „positives Denken“ nicht viel nutzt. Es setzt nur auf der mentalen Ebene an und bewirkt daher auf den anderen beiden gar nichts.

Eine meiner bevorzugten Methoden ist die PeD (Psychoenergetische Deprogrammierung). Diese beschreibe ich hier ausführlich, inklusive der Anleitung. Beobachten Sie sich dazu selbst genau! Welche Symptome treten bei Ihnen im Fall von Lampenfieber oder Prüfungsangst auf? Bearbeiten Sie diese Schicht für Schicht, bis das Muster verschwunden ist und die entspannter in Präsentationen oder Prüfungen gehen können.

2. Einen sicheren Standpunkt finden

Einen sicheren Standpunkt vermittelt Ihnen das Klare Sehen. Es vermindert die Identifikation mit sich selbst als Person. Das bringt eine gute Portion Gelassenheit mit sich und ermöglicht es, die Dinge zu als das zu sehen, was sie tatsächlich sind.

Dadurch wird die Möglichkeit, sich in Dramen zu verwickeln, massiv reduziert. Zudem stellen Sie bei der Übung sicherlich fest, dass sich Ihre Gedanken vermindern oder gar ganz zu Ruhe kommen. Keine Gedanken, kein Problem. Hier ist die Anleitung zum Klaren Sehen.

Fazit: Ihr Verstand kann gar nicht anders, wenn …

Sicher sind die vorgeschlagenen Ansätze nichts, was man mal eben so macht. Aber Sie wollen ja vermutlich nachhaltige Ergebnisse erzielen. Beide brauchen Zeit, Übung und Commitment. Ist das vorhanden, werden sie sehr sicher dabei helfen, Ihr Lampenfieber zu überwinden.

Wenn Sie diese Methoden regelmäßig anwenden, dann kann Ihr Verstand gar nicht anders, als mit dem Drama aufzuhören und das zu tun, was seine Aufgabe ist: das richtige Wissen zur richtigen Zeit zu liefern und Sie ansonsten in Ruhe zu lassen.

___

Mit diesem Beitrag beteilige ich mich an der Blogparade gegen Lampenfieber und Prüfungsangst der LVQ.